Strand von Cocoa

Lina
Gelangweilt lies die Brünette ihr Gesicht in ihre Hände fallen und beobachtete nur noch aus dem Augenwinkel die Menschen die sich einen Weg auf die Eröffnungsfeier des neuen ItLadens bahnten.
Nerd.Opfer.Checker.Nerd.Nerd.Loser.Opfer.Loser.Muttersöhnchen. Loser.
Gott, gab es hier denn nur langweiligen Idioten? Da konnte der Laden ja gleich dichtmachen. Sie für ihren Teil hatte zumindest noch niemanden entdeckt der auch nur ansatzweise cool genug dazu war, ihre Klamotten tragen zu können.
Andererseits hatten sie ja auch erst halb 8. Und wie heißt es so schön? Das Beste kommt zum Schluss. Vielleicht sollte sie sich ja auch noch mal in den BackstageBereich verziehen und erst in ner Stunde wiederkommen?
Sie könnte die Party natürlich auch ganz verlassen und ein wenig am Strand entlanglaufen…
Einsame Nixe streift durch die Nacht, auf der Suche nach ihrem erlösenden Retter.
Gott, wie poetisch. Kotz.
Seufzend fuhr sie sich durch ihre dunkelbraunen Haare, die ihr offen und leicht gewellt über die nackten Schultern fielen. Nein. Sie würde hierbleiben und den Laden rocken. Jawohl!
Es war ja nicht so als würde die kleine Brünette all die stechenden Blicke in ihrem Rücken nicht mitbekommen. Aber sie genoss sie. Nahm das Getuschel hinter ihr mit einem Lächeln zur Kenntnis und freute sich jetzt schon auf die Gerüchteküche die sie hier zum brodeln bringen würde.
Und wie sie den Laden hier rocken würde.
Sie sah mit ihrer langen, dunklen Mähne, den großen,braunen Augen, und ihrer gebräunten Haut die nur von einem pinken Bikinioberteil und einer zerschlissenen Hotpants verdeckt wurde aber auch echt…. interessant aus.
Erneut lies sie ihren Blick durch die Menge wandern und schlug mit gekonnter Grazilität ihre schlanken Beine übereinander.
Trés Schlampe.
Und im selben Moment, in dem sie sich eigentlich ihren 2.Gin Tonic bestellen wollte, erregte eine Gruppe Jugendlicher ihre Aufmerksamkeit.
Den einzigen Typen der Clique hatte sie schnell als HipHopper abgestempelt und auch seine Begleitung schien eindeutig diesem Gerne anzugehören. Da fand sie die anderen beiden Mädels ja viel interessanter. Blond, schlank, gutaussehend. Klischeebedienendes ItGirl? Rothaarig, klein und anscheinend am Dauersmilen? Im Kindergartenalter stehen gebliebener Sonnenschein der gesamten Gruppe?
Und auch wenn sie sich ziemlich sicher war, dass Blondie eigentlich nur ein armseeliges, quietschendes Blondchen mit nichts als Mode, Jungs und rumgegackere im Kopf war und der Rotschopf sehr wahrscheinlich nur ein bemitleidenswerter Freak der noch an den Weihnachtsmann glaubte, beschloss sie, sich diese doch höchst interessante Konstellation mal etwas genauer anzusehen.
Sie hatte ja sonst nichts zu tun.
Und von den Fragen, die den anderen Gästen auf der Stirn standen, würde sie erst Recht keine beantworten.
Das würde sich früher oder später von alleine klären. Später wenn es nach ihr ginge. Das macht das alles doch viel intressanter. Nicht wahr?

Kayla
„Waaaaayne!“ kreischend zog die Rothaarige ihre beste Freundin hinter sich her und fiel ihrem Freund um den Hals.
“Uuuh, du hast jemanden mitgebracht“ grinsend wirbelte sie herum, erkannte erste jetzt das altbekannte Gesicht und sprang ihrer vermissten Freundin an den Hals. „Heatheeeeeer!“
Nur ungern löste sie sich von der Dunkelhaarigen „Gut siehst du aus! Warum bist du wieder hier? Bleibst du? Wie wars? Uuuuh, du hast uns vermisst, stimmts? Wir haben dich auch vermisst!“
Erneut drückte sie ihre alte Freundin an sich und gab ihr einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange. „Verändert hat sich hier aber eigentlich nicht viel. Du hast zwar extrem saugeile Parties verpasst, aber das weißt du ja sicherlich.“

Georgina
Graziel schlang Georgina, liebevoll Georgie genannt, ihre langen granden Beine übereinander.
In ihrem ganzen Körper sprudelte das überlegene Gefühl, das man bekam, wenn man ein Geheimnis kannte und wusste das dies bald platze wie eine Bombe und Unverständnis in die Gesichter aller Ahnungslosen katapultierte.
Georgina saß mittig im Partyzelt platziert, auf einem künstlich alt gemachten Kaffeesessel auf Rotholz, in den mokkafarbende Samtkissen eingelassen waren. Ihre schmale Hüfte nahm nur so wenig platz auf dem Opa-Sessel ein, das sich locker noch drei ihrer schmalen Modelfreundinnen dazu hätten setzen können.
Gergina machte wirklich einen dekorativen Eindruck. In ihrem alten grauen ausgeleierten Männerpullover von Hollister, in dem sie überlicherweise nur schlief und auf dem farblich abgesetzte Buchstaben 'Cali' von ihrer Brust herabschienen, den matt-schwarzen Emma's Corner Strick-Leggins und den lockeren Schnürrstiefeln, ebenfalls von Emma's Corner machte sie den eindruck, einer reisenden Künstlerin, die sowohl die Schattenseiten des Lebens sah, die Eiseskälte Alaskas und den Sonnenschein Californiens auf ihrer Haut spürren durfte.
Emma Cunningham, eine schlanke wenn nicht gar knochige Frau, die Georgie im ersten Moment für einen ulkigen Kautz gehalten hatte, war sofort begeistert gewesen von der großen Highschoolschülerin mit ihrem erwachsenen Gesicht, ihren seidigen Haaren und der dunklen Aura und hatte sie von der Stelle weg als Hauptmodel für ihre neue Kampange eingestellt und heute Abend würde sie es bei der Shoperöffnungsfeier bekannt geben. Die Bombe platzen lassen.
Das lange dunkelbraune Haar, das so natürlich und gesund matt glänzend über die knochige Schulter ihrer Besitzerin fiel, duftete nach Bananen-Ananas... Georginas Lieblingsshampoo.
Georgina blühte auf. Ihr ging es selten so überlegen gut wie jetzt grade in diesem Moment.
Ihre Augen waren so stark und dunkel geschminkt wie jeden Tag, ganz zur Freude von Hugh, dem... weiblich anmutenden Make-Up-Artist und Model-Instructor, der umherwuselte und den jungen Models ständig neues Pudder nachstäubte. Hugh hatte bei Georgina wenig zu tun, sie benahm sich professioneller als alle 'alten' Hasen im Modelgeschäft, fast als seie ihr das Schönsein in die Wiege gelegt worden. Ach...?
Georginas Blick strief aus honigfarbenden Augen heraus durch das mittelmäßig belichtete Partyzelt... sie wartete darauf, das eine der anderen Dekorationsmodels mit Highheels im feinen Strandsand stecken blieb und sich das hübsche Gesicht mit Sand verzieren konnte, Hugh mit kleinen Schrittchen herantrippelte um ihr gesamtes Make Up aus 'Sandfarbend' abzustimmen und sie sich verschämt wieder aufrappelte. Das war bei den Proben 6 mal passiert, bis jetzt aber noch nicht im Ernstfall.
Sie beobachtete von ihrem Platz aus die ersten Gäste die geiernt in das Zelt ströhmten um festzustellen, das es sich hierbei lediglich um ein Eröffnungskomiete und nicht um den eigentlichen Laden handelte. Zwar waren einige der Gothic-Vintage Kleidungsstücke ausgestellt, aber noch keines war vor morgen früh zu erwerben.
Unter der Masse erblickte sie einige Bekannte Gesichter. Sie lies sich ein überlegendes Grinsen auf ihren sexy Lippen nicht nehmen und wand ihren Blick anmutig in eine andere Richtung.

Chan
"Also ich finde ja die Idee Vintage mit Gothic zu komienieren voll interessant irgendwie",stellte Chanaty gedankenverloren fest, als sie, ihre beste Freundin an der Hand haltend, an den ausgestellten Outifits vorbeischlenderte.
Gerade viel ihr Blick auf ein Paar bemerkenswert langer grader Beine, die von einer art gestrickter Leggins umgeben waren, als sie einen Ruck an ihrem Arm verspürte, herumwirblte und plötzlich vor Wayne stand. Sie drückte ihm einen Kuss auf, als sie eine zweite Person etwas hinter ihrem Lieblingshiphopper entdeckte.
Eine schlanke dunkelhäutige Frau. Ein strahlendes schönes Gesicht mit glatter Haut und leuchtenden Augen. Die Arme vor der Brust verschrenkt und einen erwartungsvollen Blick aufgesetzt. Die dünnen Beinchen nur von einer Hotpants umgeben und bis zu den Knöcheln in Skate-Schuhen steckend...
"Heeeeeeth!",schrie Chan so laut dass sich einige Leute umdrehten, bevor die kleine Blondine dem lang vermissten Partygirl in die Arme fiel.
Hinten am Eingang erblickte die immernoch ümarmende Chan, über Heathers Schulter hinweg, ein extrem hübsches Gesicht, das zu einem extrem hübschen Jungen gehörte, von dem sie so extrem gar nichts wollte aber sich trotzdem so extrem freute ihn zu sehen. E.
Grade fing Heath an von ihren wilden Collagepartys zu erzählen, als Chan loslief um Ethan als erste zu begrüßen.
"Eth! Heather ist da!!",rief sie und warf sich in seine Arme und schmiegte sich kurz an seinen trainierten Surferbody. Das ihr eigener Freund mit einer Grippe im Bett lag und sie bis vor einer halben Stunde am liebsten noch bei ihrem kanken Baby zuhause geblieben wäre, hinderte sie nicht daran sich wenigstens noch mit hübschen Jungs sehen zu lassen.
Sie nahm Ethan an die Hand und zog ihn ohne ein weiteres Wort hinter sich her zu Clique.
Chan war Bester Laune, sie würde Matt zwischendurch mal anrufen und fragen wie es ihm geht und wenn die Party larm wird, würde sie am Telefon einen Film mit ihm gucken und wenn die Party sich als extrem larm herrausstellte, würde sie noch persönlich vorbeischauen und sich zu ihm kuscheln, sich anstecken und sie könnten die letzten Schultage vor den Ferien gemeinsam auf der Couch hocken und Fernsehn und Kuscheln und sich von ihren Eltern Kakao bringen lassen und Kuscheln und warscheinlich noch mehr Kuscheln...
Die letzte Schulwoche konnte überhaupt nicht schiefgehen!