... ... ... ...

"Morgen?" Morgen, morgen...hatten wir morgen irgendwas vor? "Jap, klingt gut.."
Doch bevor sie Fred Bescheid sagen konnte, lächelte ich sie erneut an, drückte ihren Arm in dem sie das Telefon hielt sachte aber bestimmt weg und hielt die Sprechmuschel mit meiner Hand zu ehe ich mich zu ihr runterbeugte und sie küsste.
Ich hatte Fred schon fast wieder vergessen als ich mich mehr oder weniger plötzlich von ihr löste und ihr mit einem stummen Seufzer den Hörer aus der Hand nahm.
Jap, er störte. Eindeutig.
"Freddypups?" säuselte ich und konnte mir ein Grinsen nun doch nicht mehr verkneifen "Du weißt das du mein Bester Freund bist. Und weißt du, wenn du gerade...mit jemandem.... alleine sein willst, dann würde ich dich nicht davon abhalten oder?"

LILLI
Ich quieckte auf und begann laut zu lachen.
Jep... total aunauffällig...
Ich presste eine Hand vor meinen Mund, was aber wenig nutze.

FRED:
"Hehe, schon klar...",grinste ich. Danke Faby, so genau wollte ich es jetzt nicht wissen...
"Also was ist denn sonst so? Soll ich dir vielleicht eine Laaaange Geschichte aus meinem Leben erzählen?",sagte ich mit diebischer Freue daran, Faby von ganz bestimmten Dingen abzuhalten...
Das Lilli im Hintergrund lachte verriet mir das sie mir deswegen auch nicht so unglaublich böse sein würde!
"Welche Filme sollen wir den gucken? Ich könnte dir alle Inhlatszusammenfassungen auf den Packungsrückseiten vorlesen und dann können wir zusammen laaaange und ausführlich überlegen welchen wir gucken wollen...!"

Mein Grinsen wurde breiter und ich sah kurz zu Lilly bevor ich mich wieder Fred widmete "Wir könnten ja...Marley & ich gucken? Ja? Gut, super. Dann sind wir uns ja einig. Gefällt mir."
Ich spielte kurz mit dem Gedanken jetzt einfach aufzulegen aber immerhin war Fred mein bester Freund und Lilly schien auch ihren spaß an diesem Gespräch zu haben..
Ausserdem wäre es unhöflich gewesen ihn jetzt abzuwürgen.

"NEEEEEIN!",protestierte ich lauthals,"Dann wein ich... das ist doof!",stellte ich grinsend klar. Undzwar laut genug das auch Freddy es hören konnte.
Leise rückte ich wieder näher an Faby und legte meinen Kopf auf seine Schulter.

FRED:
"Die Queen hat gesprochen! Also was denn sonst?"

LILLI:
Okey... jetzt ärgern wir eindeutig Faby...
Dann werd ich Fred mal helfen...
Wärend er noch am telefonieren war, schmiegte ich mich an ihn an und fuhr langsam mit der Hand unter sein T-Shirt.
Hmm. Sixpack.

Grinsend strich ich Lilly über den Rücken und drückte sie sanft an mich "Keine Ahnung, hat der Herr König eine Idee? Vielleicht `Fame`? Oder Shopaholic? Oder irgendeinanderer Mädchenfilm den der König bei sich zuhause rumstehen hat?"
Eigentlich kannte ich seine DVD`s auswendig aber ich hatte keine große Lust jetzt darüber nachzudenken.

Langsam kletterte ich wieder auf seinen Schoß, um nun mit beidem Armen sein unter sein T-Shirt zu gehen und ihn somit zu umklammern.
"Fame!",quickte ich auf um nicht ganz unbeteidigt zu sein. Dann begann ich leise seinen Hals zu küssen, wobei ich aber im Gedanken an Freddys 'Mädchenfilme' grinsen musste.

FREDDY:
"Jaja... ist ja gut. Ich hör ja auf zu nerven. Dann bis Morgen! Tschüüüüss! Ach und: Viel Spaß!",grinste ich vor mich hin. Den Schluss konnte ich mit nicht verkneifen...

"Pff.." grinsend legte ich auf und lies das Telefon neben mich auf die Couch fallen um mich nun voll und ganz Lilly widmen zu können.
Jap, danke Fred. Den werden wir haben.
Lächelnd legte ich meine Hand auf ihren Hinterkopf und fing an sie zu küssen ehe ich mit der anderen ebenfalls unter ihr Shirt fuhr und mich noch ein wenig tiefer in die kissen sinken lies.

Lächelnd erwiederte ich seine Küsse und schmiegte mich an ihn.
Endlich war er weg, die Vorstellung, dass es damals undenkbar gewesen wäre. Jetzt war es das normaleste auf der Welt. Ich hatte mich einfach daran gewöhnt, ihn immer um mich herum zu haben, auch mal ernst mit ihm reden zu können, ihm nah zu sein, ihn zu küssen und... ihn einfach verliebt zu anzusehen...
Nichtmal der Gedanke mit ihm zu schlafen, machte mir mehr Angst. Ich dachte nicht mehr darüber nach, ob ich etwas falsch machte oder dass es zu vorschnell sein könnte... Es nahm einfach immer seinen Lauf...
Ich hob sein T-Shirt weiter an, löste mich kurz, um es ihm schließlich langsam über den Kopf zu ziehen. Nachdem ich kurz lächelte, fing ich schnell wieder an ihn zu küssen.
Irgendwann lies ich sein T-Shirt auf den Boden fallen, da ich beide Arme wieder um seinen Hals geschlungen hatte.
Jap, es würde seinen Lauf nehmen...

Kurz verzogen sich meine Lippen zu einem Lächeln als sie mir mein Shirt über den Kopf zog, nur um schließlich genau so weiterzumachen wie bisher. Nur das jetzt eben weniger Stoff zwischen uns war..
Ich löste meine Hände von ihrem Rücken und legte sie auf ihre Arme die sie hinter meinem Nacken verschränkt hatte. Zaghaft zog ich sie hinter meinem Hals hervor, so dass ich ihr nun auch ihr Shirt über den Kopf ziehen konnte.
Grinsend sah ich sie an, ehe ich ihr meine Hände auf die Schultern legte und sie sanft aber bestimmt auf die Couch drückte.
Grade als ich mich über sie beugen und unseren Kuss fortsetzen wollte, hörte ich wie sich jemand an unserer Tür zu schaffen machte. Kurz hielt ich inne und bevor ich irgendwie reagiren konnte, spürte ich den kalten Blick aus den Augen von Lillys Mum auf mir udn hörte wie sie schnappartig nach Luft rang.
Verdammt, warum zur Hölle hatte sie so ein verdammt ungünstiges Timing?
"Lillyyyyyy!"
Ja klar, konnte sie nicht einfach die Tür zu machen und sich verziehen wie es normale Mütter getan hätten? Neeein, sie doch nicht.
Ich verdrehte die Augen und lies mich seufzend neben Lilly auf die Couch gleiten, während ihre Mutter ihren Mantel auf den Boden warf und zu uns herübergerannt kam als müsste sie ihre Tochter vor einem Mörder oder so retten. Ehrlich gesagt rechnete ich sogar damit, dass sie Lilly von der Couch zerrte und mir Hausverbot erteilte oder so ähnlich... aber sie blieb vor uns stehen und starrte Lilly an. Lilly..oder´mich...war mir aber auch herzlich egal..

Oh mein Gott!
Was gibt es peinlicheres? Warum musste meine Mutter den gerade jetzt reinkommen? Warum konnte sie sich nicht wie eine normale geschockte Mum verziehen und mich anschnautzen wenn er nicht dabei gewesen wäre...
Das schlimmste war, dass ich nicht wusste was am schlimmsten war. Dass meine Mutter uns im Bett erwischt hatte. Dass wir nicht mal im Bett waren. Dass Faby gerade so trotzig desinteressiert aussah. Das er kaum was anhatte. Das ich mir vorkam wie 14 und meine Mum hätte mich mit meinem 16-jährigen Freund beim knutschen erwischt. Das hätte beinahe was lustiges, wenn ich nicht wüsste das innerhalb von Sekunden meine Mum explodieren könnte...
Ich hielt die Luft an und starrte auf den Fussboden vor den Füssen meiner Mutter. Ich traute mich nichtmal Faby anzuschauen, aber dafür spürrte ich ihre brennenden Blicke auf mir.
"Was denkst du dir bei dem Scheiß??",schrie sie mich an, ohne auch nur einen Blick an Faby zu verschwenden. "GUCK MICH AN!"
Langsam schaute ich auf. So sauer hatte ich sie noch nie gesehen. Aber was ging sie das eigentlich an? Ich bin 21, ich kann schlafen mit wem ich wann wo will...

Ich sah kurz zu Lilly, keine Ahnung was ich erwartete. Schließlich kannte ich sie gut genug um zu wissen, dass sie ihre Mutter jetzt nicht rausschicken würde..leider. Doch damit, dass sie einfach betreten vor sich hin schwieg und sich benahm wie ein kleines Kind das beim Kekse-klauen erwischt worden war, damit hatte ich garantiert nicht gerechnet.
Hallo? Erde an Lilly?! Du bist 21, das ist unsere Wohnung, deine Mutter kommt einfach so herein und DU fühlst dich schuldig?? Das war Hausfriedensbruch. Woher hatte sie überhaupt den Schlüssel?
Ich wand meinen Blick von Lily ab und strich mir über die Schläfen. Gott, wie konnte sie sich von ihrer Mutter nur so runtermachen lassen? Mit 21?? Ja, sie war ein Biest und ich wäre auch garantiert der letzet Mensch auf Erden, der Lilly sagen würde sie soll sich gegen ihre Famillie stellen aber was zu weit ging, ging zu weit.
`Was denkst du dir bei dem Scheiß??` Und erneut musste ich mich sehr beherrschen ruhig liegen zu bleiben. Kurz spielte ich mit dem Gedanken in die Küche zu gehen aber ich konnte und wollte Lilly jetzt nicht alleine lassen. Automatisch griff ich nach ihrer Hand, was mir einen eiskalten Blick ihrer Mutter einbrachte. Ich unterdrückte ein entnervtes Aufstöhnen und beschloss die Sache in die Hand zu nehmen bevor Lilly anfing zu heulen oder sich zu entschuldigen.
Freundlich lächelte ich ihre Mutter an "Kann ich ihnen Kaffee bringen, Màm?"
Ganz ehrlich, ich hatte keine Ahnung warum sie mih so hasste. Ich hatte ihr nie etwas getan. Weder ihr, noch ihrer Tochter.
Im Gegenteil, ich liebte ihre Tochter und weder sie noch irgendjemand anders werden mir das ausreden können. Irgendwann wird sie es akzeptieren müssen. Ich würde lieber sterben als Lilly auch nur ansatzweise wehzutun. Ich würde mein Leben für sie geben, was zur Hölle reichte ihr daran nicht?

Ich blickte auf unsere Hände. Größtenteils um meiner Mutter auszuweichen. Ich drückte Fabys Hand. Todesmutig.
"Von ihm hätte ich nichts anderes erwartet. Unverantwortlich und bescheuert handeln. Aber du?! Lilly, wo ist meine liebe vernümftige Tocher??",zum ende hin wurde sie fast traurig,"Wie kannst du nur sowas tuen? Warum merkst du nicht das du verarscht wirst?",kleffte sie mich und irgendwie auch ihn an.
Okey, sie schnautzt mich an. Sie unterstellt mir irgendwas. Das konnte man alles darauf schieben, sie würde sich Sorgen machen oder so. Aber warum beleidigt sie Faby. Er hatte ihr NICHTS getan. Und 'oh wie schrecklich' er stand dazu das er mit ihrer Tochter... ...
"Woher willst DU wissen, ob ER mich nur verarscht?",raunte ich zurück, leicht zitterig, aber bestimmt.
"Er ist ...",begann meine Mum, brach aber ab.
Hatte er ihr grade wirklich kackfrech einen Kaffee angeboten? Ich musste mich doch stark beherschen nicht lachend über Faby herzufallen.
Für einen kurzen Augenblick starrten meine Mutter und ich ihn gleichermaßen fassungslos an. Aber dann began ich zu grinsen und der Blick meiner Mum versteinerte sich.

Nur verarscht??? Ich verarsche Lilly nur??? Ja, aber sicher.
Ich versteifte mich und spürte die Tränen in meinen Augen brennen, fragt mich nicht warum. Wahrscheinlich aus reiner Wut und Selbstbeherschung die ich aufbringen musste um ihr nicht ins Gesicht zu schreien, dass ihre Tochter der wichtigste Mensch in meinem Leben war. Sie würde mir ja doch nicht glauben. Aber Lilly glaubte mir. Sie wusste, dass ich sie nicht `verarschte`. Wusste sie doch, oder?
Der Blick ihrer Mutter traf mich nicht unvorbereitet und doch lies er mich zusammenzucken. Mein Lächeln wurde breiter und ich merkte, wie sehr es mir gefiel sie aus der Fassung zu bringen. Immerhin bot ich ihr Kaffe an, war ich kein lieber Schwiegersohn?
Sie zog eine Augenbraue hoch und sah mich scharf an "Das ist nicht der richtige Moment für einen Kaffe" zischte sie und ich hielt mein höfliches Lächeln, während ich meiner Stimme einen sanften, freundlichen Klang gab "Och, das macht doch nichts. Es war auch nicht der richtige Moment uns besuchen zu kommen. Aber wo sie schonmal da sind.."
Ja, es machte Spaß mit dem Tod zu spielen und mir konnte keiner vorwerfen unfreundlich gewesen zu sein. Im Gegenteil, ich für meinen Teil fand, dass ich mich absolut Schwiegersohn-tauglich benahm. Und was Lilly anging..Uh, Lilly...Autsch, das könnte Ärger geben. Vorsichtig warf ich Lilly einen verstohlenen Blick zu um zu gucken, ob sie nicht lieber wollte, dass ich mich daraushielt.

Ich schlug die Hand vor meinen Mund. Teils weil es spannend wurde. Teils weil Faby so frech war. Auf jedenfall musste ich grinsen. Ich überlegte gründlich, ob ich anbieten sollte eben unsere Nachbarn nach Milch zu fragen. Aber irgendwie traute ich mich nicht. Aber es war zu schön Faby dabei zuzusehen, selbst wenn ich mich dafür Ohrfeigen könnte ihm nicht zu helfen. Aber jedes meiner Worte blieb wie ein Kloß im Hals stecken.
Ich blickte zwischen Faby und meiner Mutter hin-und-her. Sie warfen sich vernichtende Blicke zu. Auf Fabys Gesicht war ein süßes ironisches Selbstverliebtes Grinsen zu sehen auf dem meiner Mutter Schweißperlen und ein kaltes Schweigen. Es bleibt spannend, liebe Zuschauer!
Faby! Faby! Faby!

Erleichtert registrierte ich Lillys Grinsen und widmete mich wieder voll und ganz ihrer Mutter, die mich mit ihren Blicken aufspießte und deren Worte wie Zischlaute aus ihrem Mund kamen.
"Doch, ich glaube das war ein ganz hervoragender Zeitpunkt, Fabian" ihre Augen verengten sich und nahmen wieder ihre Tochter ins Visier. Irgendwie hatte ich das Bedürfnis sie beschützend an mich zu drücken oder mich vor sie zu werfen aber ich belies es dabei ihr meinen Arm um die Schultern zu legen und ihr sanft über den Oberarm zu streicheln während ich weiter unschuldig zu Lillys Mum aufsah. "Wenigstens konnte ich so das schlimmste verhindern. Nicht wahr Lilly?"

"Wer weiß",antwortete ich geheimnisvoll, größtenteils, weil ich keinen blassen Schimmer hatte was, 'das Schlimmste' war. Das ich mit ihm schlafe? Was meint die denn, das es unser erstes Mal gewesen wäre?
Ich seuftzte und lies mich mehr in Fabys Arme sinken, um meiner Mutter einen leicht trotzigen Blick zuzuwerfen.
"Lilli! Wie kannst du nur so blöd sein? Wie kannst du dich so auf ihn einlassen. Wie kannst du glauben er könnte dich lieben. Lilli, mach doch die Augen auf! Ich dachte du kennst ihn so lange! Er ist schwul. Okey? Und das weißt du. Und er weiß das auch! Er kann dich nicht lieben, Lilli!! Er liebt dich nicht! Warum kannst du das den nicht verstehen? Meinst du nicht, das es mich umbringt zu wissen, dass dieser Typ, meine kleine Tocher unglaublich verletzen wird? Du glaubst das er dein Freund sein kann... aber er ist dein bester Freund gewesen. Warum auch immer. Vielleicht glaub ihr, dass ihr euch liebt aber das ist nicht so. Vielleicht ist es Freundschaft die zu eng wird. Aber ich werde nicht zulassen, dass er dein Leben zerstört. Was machst du wenn du jetzt schwanger wirst? Sag's mir! Meinst du nicht, dass ihm dan wieder klar wird, dass er schwul ist? Ein Mann bekommt kein Kind... Lilli, ich will nicht das er dich verletzt. Du warst doch sonst nie so blind... Er liebt dich doch gar nicht!",flehte sie mich an und sie war genau dazwischen auszurasten und loszuheulen.
Ich sah zu Faby...

Während Lillys Mutter auf sie einredete, hielt ich meinen Kopf gesenkt und es brauchte eine Weile, bis ihre Worte zu mir durchsackerten.
Er kann dich nicht lieben, Lilli!! Er liebt dich nicht.....
Ich schluckte die Tränen herunter, die schonwieder in meinen Augen brannten und ballte meien Hände zu Fäusten.
Doch verdammt, ich liebe sie!!
Trotzig hob ich meinen Kopf und unsere Blicke trafen sich. Ohne eine Wort zu sagen stand ich auf, zog Lilly zu mir hoch und küsste sie,zärtlich und liebevoll. Als wäre es unser erster Kuss.Als wären wir 2 frisch verliebte Teenys die sich ohne böse Absichten stundenlang aneinanderkuschelten und sich küssten... Ich hatte auch keine bösen Absichten. Ich wollte sie nur daran erinnern, das ich sie bedinungslos liebte und sichergehen, das sie das Selbe fühlte. Ich strich ihr noch einmal kurz über die Wange und wandte mich dann an ihre Mutter.
"Sie haben eine wundervolle Tochter und ich verstehe, dass sie sich Sorgen machen aber glauben sie mir, ich wäre der Letzte der ihr wehtun würde.." ich schluckte und sah zu Boden "ich liebe sie. Ich weiß nicht, warum sie mir nicht glauben und eigentlich kann es mir auch egal sein, aber das ist es nicht. Und wissen sie auch warum? Weil es Lilly wichtig ist was sie denken. Überhaupt ist sie der Einzige Grund, dass ich grade hier mit ihnen rede. Sie ist der Grund, das ich heute morgen aufgestanden bin, dass ich die letzten Monate der glücklichste Mensch auf Erden war und jede freie Minute mit ihr verbracht habe. Ihre Tochter bestimmt mein Leben. Sie IST mein Leben und ich werde sie nicht gehenlassen, weil sie es gerne so hätten. Ich werde sie garnicht mehr gehen lassen, wenn sie es nicht ausdrücklich so wünscht. Weil sie mich glücklich macht und ich behaupte das ich sie auch glücklich mache. Wenn sie ihre Tochter auch nur ansatzweise so lieben würden wie ich, würden sie das verstehen.."
Ich drehte mich um, ging ohne mich nocheinmal umzuschauen aus dem Wohnzimmer, riss meine Jacke und den Schlüssel vom Haken und knallte die Haustür hinter mir zu.
Was ich jetzt brauchte war frische Luft. Eindeutig.

Ich folgte jedem seiner Worte und ich hatte sie ihm noch nie so sehr geglaubt wie jetzt. Er redete nicht daher, das wusste ich jetzt.
Aber dann ging er einfach. Ich sah ihm kurz hinterher. Ich wusste, dass er rausgehen würde. Ich hatte gewusst, dass es ihn nicht kalt lassen würde, wenn sie ihm unterstellte er könnte mich nicht lieben. Ich wusste auch das sie das einzige Thema getroffen hatte über das wir kaum reden konnten. Das er früher schwul war. Es war kompliziert... Und ich wusste das es ihn irgendwie verletzen würde...
Ich sah zu meiner Mutter. "Danke",sagte ich ruhig, aber vorwurfsvoll und ging ihm nach. Im Vorbeigehen nahm ich eine von Fabys Jacken und schlang sie mir um. Ich öffnete die Haustür und ging langsam die Treppenstufen runter. "Faby?",rief ich in die Dunkelheit und wartete auf eine Reaktion. Ich entdeckte ihn an Straßenrand, nur noch knapp im Licht des Hauses.
Langsam ging ich auf ihn zu.
"Hey... Faby",flüsterte ich leise und sanft, wobei ich ihm immer näher kam.
Schließlich lage ich ihm einen Hand auf den Rücken und strich ihm langsam darüber. "Du weißt das ich dich liebe. Aber weißt du wie sehr ich dich liebe?"
Ich sah ihn an. Im Licht der Laternen sah ich Tränen in seinen Augen glitzern. Sein Blick war gesenkt und verloren. "Hey...,flüsterte ich fast tonlos. "Weinst du etwas?",fragte ich leise und und berührte seine Wange um seinen Kopf anzuheben. "Hey... nein... Nein, hörst du? Nicht weinen...",flehte ich ihn leise an und fuhr ihm mit dem Handrücken über die Wange um eine Träne wegzuwischen. "nein...",sagte ich nochmal leise. Er hatte die schönsten Augen der Welt, und diese Augen nicht stahlen zu sehen sondern voller Tränen, war als würden tausend Regenwolken die Sonne verdecken.

Ich hörte Lillys Stimme meinen Namen rufen und ich wusste, dass ich mich hätte umdrehen sollen. Mich bemerkbar machen wie es jeder gute Freund getan hätte aber ich rührte mich nicht. Wollte allein sein. Aber als ich Lillys Hand auf meiner Wange spürte, konnte ich nicht leugnen, dass ich mich freute sie zu sehen. Unwillkürlich zwang ich mich zu einem Lächeln. "Schon gut..mir geht es gut, wirklich" Ich würde glücklich sein, wenn es sie glücklich machte. "Es war ja nur..deine Mum"
Gott, das klang jetzt irgendwie beschissener als es sollte..
`Du weißt das ich dich liebe. Aber weißt du wie sehr ich dich liebe?` Doll genug um nicht auf deine Mutter zu hören? Hoffentlich? Ich konnte nicht verhindern, dass ich erneut einen Klos im Hals spürte und ich nahm Lilly in den Arm. Drückte sie sachte an mich und strich ihr über den Kopf. Nein, uns würde so schnell nichts auseinander bringen.
Als ich mich von ihr löste, lies ich meine Hände auf ihrem Rücken liegen und lehnte meine Stirn gegen ihre.
"Wie sehr liebst du mich denn?"

Ich lächelte kurz, löste mich von ihm und stellte mich hinter ihn, um meinen Kopf auf seine Schulter zu legen. Blitzschnell suchte ich den Himmel nach dem Mond ab. Und schließlich zeigte ich zum Mond hinauf und flüsterte ihm ins Ohr.
" 'Ich hab dich lieb von hier bis zum Mond',sagte der kleine Hase zum großen Hasen. 'Das ist weit',sagte der große Hase. Als der kleine Hase in seinem Bllätterbettchen lag sagte der große Hase: 'Von hier bis zum Mond und zurück. Sooo lieb haben wir uns' "
Das war aus einem von Collins Kinderbüchern und schon als wir es zum ersten Mal gelesen hatten, haben wir uns angesehen und gelächelt. Und ich hoffte es würde nun auch klappen. Ich lehnte meinen Kopf gegen seinen und starrte in die Sterne.

Ich musste lächeln als sie anfing aus Collins Bilderbuch zu zititieren und legte ihr meinen Arm um die Schulter. Ih beugte mich zu ihr rüber um ihr einen Kuss auf die Wange zu geben und als ich in ihre Augen sah, die vom Laternenlicht nur spärlich beleuchtet wurden, musste ich erneut schlucken und feststellen, dass ich in dieser Verfassung nicht bei Lilly sein sollte. Ich konnte ihr im Moment nicht das geben, was sie brauchte. Ich konnte ihr im Moment noch nicht mal ansatzweise irgendetwas geben.
Ich zwang mich erneut zu einem Lächeln, lies Lilly los und zeigte mit dem Kopf Richtung Haus "Du solltest besser reingehen, bevor sie unsere gesamten Mödel auseinandernimmt..."
Unaufällig fuhr ich mit der Hand in meiner Hosentasche. Gott sei Dank, ich hatte mein Handy mitgenommen..

Ich grinste leicht.
"Ja, vielleicht...",murmelte ich und grif nach seinen Händen.
"Alles okey?",fragte ich nochmal und blickte ihn traurig an. Natürich nicht. Dumme Frage.
Kurz kuschelte ich mich an ihn und lehnte den Kopf an seine Brust.
"Ich liebe dich",flüsterte ich mit geschlossenden Augen. Irgendwann seuftze ich, öffnete die Augen wieder und lies ihn los. "Ich geh dann mal unsere Möbel retten",murmelte ich und ging die Treppenstuffen langsam wieder hoch, ohne Faby noch einen Blick zuzuwerfen.

"Mach das.." murmelte ich, sah ihr kurz hinterher und lies mich dann auf die Bordsteinkante sinken.
Ja verdammt, ich sollte ihr nachgehen. Bei ihr sein. Sie in meinen Armen halten und beschützen aber ich konnte nicht. Nicht jetzt.
Entnervt fuhr ich mir durch meine Haare und zog mein Handy aus der Hosentasche. Hastig wählte ich Freds Nummer und lauschte dem Freizeichen.

FRED:
Ich schlug die Augen auf. Ich werde das Handy zerstören.
Grad war ich eingeschlafen da musste dieses Ding klingeln? Wer war das? Mitten in der Nacht? Meine Oma, die mir irgendwas vom Bingo erzählt? Jemand der mir eine Versicherung andrehen will? Meine Mutter, die mich anschnautzen will? Faby? Lilli? Kim? Neeeein, Kim könnte mir Abeit aufdrücken. Anna? Mark? War mir auch herzlich egal. Wann hatte ich das letzte Mal durchgeschlafen?
Ich schwang mich aus dem Bett und sah suchend durch die Gegend.
Entnervt nahm ich das Handy und versuchte meine sensible Seite zu finden um... wenn-auch-immer nicht mit "WAS IST?!" zu begrüßen.
Ich sah auf das Display. Faby. Wer hätte das gedacht. Ich war zwar gern für ihn da, aber ich war doch kein Lilli-Ersatz. Sobald er Stress mit ihr hatte - und war es weil sie sich nicht auf Cornflakes einigen konnten - rief er mich an. Was macht Lilli dan eigentlich? Warten? Wie dumm ist das? Er muss mit IHR reden und nicht mit mir...
Puuuh, na schön. Ich bin ein guter bester Freund.
Ich ging ran und sagte "Hey" in meiner schönsten Sensibelchen-Stimme.

"Hey" begrüßte ich ihn und fuhr mir über die Schläfen ehe ich meine Knie anzog und weitersprach "Kannst du kurz vorbeikommen...bitte?"
Ich hatte keine Ahnung wie spät es war, aber ich brauchte ihn jetzt. Und Lilly brauchte ihn auch. Ich würde sie nicht alleine lassen, schon gar nicht mit ihrer Mutter aber ich würde mich auch nicht alleine wieder dareintrauen. Feigling. Aber Fred würde uns helfen.
Sollte er irgendwann mal ne Freundinn haben, würde eine Ausbildung zum Beziehungs-Ratgeber machen müssen, um ihm all das zurückzugeben, was er mir im Laufe der Zeit gegeben hatte.
"..Bitte" wiederholte ich schon fast flehend, bevor mir einfiel das ich ihn vielleicht erstmal über die Situation ins Bild setzen sollte "Lillys Mum ist da und...keine Ahnung. Komm einfach, ja?"
Ich seufzte, lies meinen Kopf gegen die Laterne hinter mir sinken und schloss die Augen "Ach und Fred?....Bring Bier mit"